Spiegel

Tipps für die Montage von Spiegeln

Spiegel sind in unserem Alltag überall zu finden und nicht mehr wegzudenken. Als Design-Element oder praktische Möglichkeit noch ein letztes Mal sein Outfit vor dem Verlassen des Hauses zu betrachten – beinahe jeder hat bzw. nutzt einen Spiegel. Wenn auch Sie einen Spiegel haben oder sich noch einen anschaffen möchten, dann haben wir nun einige wichtige Tipps für Sie. Dabei geht es um die Planung und dann auch letztendlich die Montage!

Regelungen

Allgemeine Regeln, die Sie bei der Montage von Spiegel berücksichtigen sollten

Wie bei allen Gläsern, sollten Sie darauf achten, dass der Spiegel spannungsfrei montiert wird und zwischen Anschluss-Stelle und Glas mindestens 2 mm Luft einberechnet sind. Das schützt vor Schäden durch Bewegung der Konstruktion. Eine ebene und plane Montage ist essentiell, da Ausbauchungen dafür sorgen, dass es zum Lupen-Effekt kommt, der das Spiegelbild – wie in einem Grusel-Kabinett) – verzerrt. Am besten ziehen Sie hier einen Fachmann zur Überprüfung zu Rate.

Viele wissen nicht, dass vor allem Spiegelkanten die Feuchtigkeit ausgesetzt sind nach einiger Zeit zu korrodieren beginnen (bedeutet: zu rosten). Deshalb sollten Sie die Kanten nach dem Säubern besonders gut abtrocknen und allgemein auf scharfe WC-Reiniger verzichten.

Nun wieder zur Montage: Wenn Sie einen Spiegel (ver-)kleben möchten, dann nutzen Sie dafür am besten Spiegel-Silikon. Silikon auf Essig-Basis oder vergleichbar aggressive Sorten können Reaktionen auf dem Spiegelbelag einleiten – dieser kann sich daraufhin verfärben.

Weitere Regelungen

Spiegel in der Öffentlichkeit – weitere Tipps vor allem für Geschäfte!

Wenn es um die Sicherheit geht, dann sollte man in öffentlichen Bereichen auf einen Spiegel aus Sicherheitsglas zurückgreifen. Hier kann ein ESG- oder VSG-Spiegel verwendet werden. Die Intention dahinter ist, dass wenn der Spiegel zu Bruch geht, keine Menschen durch die Bruchstücke verletzt werden. Nun sind ESG-Spiegel aber aufwändig herzustellen und dementsprechend teuer, sodass es sich lohnt einen Blick auf mit Splitterschutzfolie überzogene Spiegel zu werfen. Die Splitterschutzfolie kann auf der Rückseite oder auf der Vorderseite angebracht werden. Wenn diese auf der Vorderseite aufgeklebt wird, fungiert sie unter Umständen auch als Schutz gegen Vandalismus. Außerdem schützt sie vor Beschmierungen durch Farbe und wenn Sie sich vor Kratzern schützen möchten, gibt es spezielle Anti-Scratching Folien. Alternativ können Sie den Spiegel auch mit der Wand verkleben.

Übrigens sind auch Aufzüge ein sicherheitsrelevanter Bereich und müssen dementsprechend die Sicherheitsanforderungen erfüllen. Weitere Beispiele sind Fitnessstudios, Tanzschulen und so weiter.

Montage Art

Montage von Spiegeln mit Klebebleche

Die Montage von Spiegeln mit Klebeblechen eignet sich hervorragend, wenn ein Spiegel nur für eine bestimmte Zeit aufgehängt werden soll – so zum Beispiel in einer Mietwohnung. Vor allem ist die Montage auf diese Art und Weise extrem einfach. Sie müssen lediglich 2  Löcher bohren. Die Befestigungssets bestehen meist aus Blechen, die mit doppelseitigem Klebeband auf den Spiegel geklebt werden. Der Rest dieser Konstruktion befindet sich dann an der Wand. Der Spiegel wird nun mit den aufgeklebten Blechen an den bereits an die Wand montierten Kappen aufgehängt.

Sie benötigen hierfür tendenziell wenig handwerkliches Know-How. Mit dieser Methode können Sie auch ganz einfach Sicherheitskästen oder Service-Klappen abdecken, sodass diese nicht mehr so stark auffallen. Die einfache und schnelle Montage, sowie auch Demontage und der Fakt, dass keine Befestigung sichtbar ist, macht die Montag von Spiegeln mit Klebeblechen zu einer guten Möglichkeit, um Ihren Spiegel an der Wand zu fixieren!

Ein Nachteil ist, dass der Spiegel über einen Zentimeter von der Wand weg montiert ist – das ist sehr weit. Außerdem fallen beim Bruch, die Glasstücke einfach herunter und können dementsprechend im schlimmsten Fall Menschen verletzten.

MONTAGE ART

Spiegel an die Wand kleben

Das ist die meiner Meinung nach eleganteste Möglichkeit, um einen Spiegel an der Wand zu befestigen. Es gibt mehrere Möglichkeiten:

Mit Doppelseitiges Klebeband

Das verkleben mit doppelseitigem Klebeband wird meist eingesetzt, wenn ein Spiegel an einem Möbelstück fixiert werden soll. Sie müssen die Klebestreifen gleichmäßig auf die Randbereiche auftragen und darauf achten, dass diese stets senkrecht angebracht werden. Eine Quer- bzw. Waagerechtbefestigung durch Klebestreifen ist NICHT zu empfehlen, da es so zu Spannungen im Glas kommen kann, sodass die Tragfähigkeit vermindert wird. Das Spiegelklebeband hat eine sehr hohe Scherfestigkeit und ist somit sowieso für senkrechte Verklebung prädestiniert.

Nun drücken Sie den Spiegel 30 Sekunden fest auf die Haftfläche und das Klebeband wird nach circa 30 Minuten seine maximale Haltekraft erreichen. Für Überkopfverklebungen ist es dennoch ungeeignet. Ein Nachteil ist, dass das Klebeband keine Unebenheiten ausgleicht, die im Untergrund vorhanden sind und es nur durch ein Abreißen (Zerstören) demontiert werden kann.

Mit Spiegel-Silikon

Eine weitere Möglichkeit ist es, den Spiegel mit Silikon zu verkleben. Dabei sollten Sie darauf achten, dass Sie Spiegelsilikon verwenden, damit der Belag nicht angegriffen wird. Die Aushärte-Zeit liegt bei zwei Tagen. Silikon-Raupen sollten senkrecht auf den Randbereichen des Spiegels aufgetragen werden, wobei diese nicht länger als 20 cm werden sollten. Von dicken Silikonpunkten rate ich ab, da diese kaum oder gar nicht aushärten.

Der entscheidendste Vorteil ist, dass keine Spannungen im Glas auftreten. Aber was eventuell stören könnte, ist die lange Aushärte-Zeit und dass der Spiegel so lange von einer Konstruktion gestützt werden muss. Außerdem ist auch hier die Demontage nur durch Zerstören möglich.

Oder als Kombination von Klebeband und Silikon

Nun kann man die beiden Methoden miteinander kombinieren. Das ist mittlerweile gängige Praxis, da das Klebeband den Halt am Anfang gewährleistet und nach Aushärten des Silikons, dieses für die Haftung sorgt. Eine sehr praktische Symbiose. Somit ist die Montage schnell und einfach, wobei der Abstand zur Wand sehr gering ist, man keine Befestigung sieht und beim Bruch das Verletzungsrisiko minimiert ist, da die Bruchstücke am Kleber hängen bleiben. Einziger Nachteil auch hier: Die Demontage geht mit Zerstörung einher.

MONTAGE ART

Montage von Spiegeln mit Punkthaltern

Es ist auch eine Möglichkeit die Befestigung eines Spiegels mit Punkthaltern zu bewerkstelligen. Das ist zwar nicht weit verbreitet, aber durchaus möglich. Meist wird diese Montageart für das Aufhängen von Schildern oder Hinweistafeln verwendet.

Hierzu trägt das Glas Bohrungen wo durch dieses dann mit Punkthaltern befestigt wird.

Besonders Elegant ist, dass der Abstand zur Wand je nach Punkthalter größer und kleiner gehalten werden kann.

Durch mechanische Befestigung ist diese Variante sehr robust und auch für den Einsatz draußen geeignet, zumal es witterungsbeständig ist.

Nachteil ist hierbei, dass, das Glas durchbohrt werden muss und dass die Positionen der Löcher an der Wand genau eingemessen werden müssen. Das macht die ganze Sache etwas komplizierter. Jedoch kann diese Konstruktion dann auch wieder demontiert werden ohne sie zu zerstören!

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Montag mit Spiegel-Klammern

Diese Methode werden die meisten noch aus ihrer Kindheit kennen. Hierbei wird der Spiegel in so genannte Klammern mittels des Schiebeverfahrens eingefahren. Für einen normalen Spiegel brachen Sie in der Regel vier Klammern. Die oberen Klammern haben eine Feder, wobei die unteren zwei festmontiert sind.

Im nächsten Schritt wird als erstes der Spiegel oben eingefahren, daraufhin hochgedrückt, sodass sich die Felder spannt und dann auf die unteren Klammern gestellt. Der Abstand zur Wand beträgt 3-4 mm und daraus ergibt sich eine ansehnliche Schatten-Fuge.

Es ist etwas unschön, dass die Befestigung sichtbar ist und die Montage gestaltet sich – vor allem für Laien – nicht ganz einfach. Dafür können Sie den Spiegel einfach ein- und aushängen, wobei dafür Glassauger empfehlenswert sind.

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Montage von Spiegeln mit Spiegelschienen

Gerade in Tanzstudios und Fitnessstudios kommen Spiegelwände zum Einsatz. Diese werden meist im Schiebeverfahren – mit sogenannten Spiegelschienen – montiert. Dies sind Aluminium-Profile die an der Wand oben und unten montiert werden. Ähnlich wie bei der Montage mit den Spiegelklammern wird hier auch der Spiegel zuerst oben schräg eingefahren. Und dann an die Wand geklappt und in das untere Profil gestellt.

Der Trick dabei ist es, dass für die Glasgrößen-Berechnung von Profilinnenkante oben und unten gemessen wird plus 1-mal Profileinstand minus 2mm. Nur mit dieser Rechnung ist es möglich den Spiegel sicher in das Profil einzufahren. Der Kniff dabei ist, dass in das untere Profil ein Klotzholz eingelegt wird.

Wie bereits oben erwähnt sollten Spiegelwände, die nicht verklebt werden, mit einer Splitterbindenden Folie gesichert werden, damit sich keine Menschen verletzen.

Die Montage ist mit zwei Personen sehr einfach zu bewerkstelligen und man kann diese Spiegelwände immer wieder demontieren, wobei man dazu Glassauger benötigt. Was auch nicht so vorteilhaft ist, ist dass die Spiegelflächen sich bei Berührungen frei bewegen können.

Fazit

Spiegel-Montage – eine Wissenschaft für sich?

Wie Sie sehen, „führen viele Wege nach Rom“. Ich hoffe wir konnten Ihnen einige Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie Ihren Spiegel befestigen können, sodass Sie in Zukunft nicht mehr in die eine oder andere Falle tappen, die Sie am Ende vielleicht, Zeit, Ihren neuen Spiegel oder sogar Ihre Gesundheit kostet…

Viel Erfolg bei der Montage Ihres Spiegels!

Inspiration

Ein Überblick über die Glasanwendungen